What I read [September]


Ich würde nicht behaupten, dass mein Monat lesearm gewesen wäre, aber ich habe es leider nicht geschafft, so viele Bücher zu lesen, wie ich es im vergangenen Monat habe. Allerdings war dafür trotzdem wieder ein (bzw. zwei, wenn man „1Q84“ als zwei Bücher betrachtet) 5-Sterne-Buch (bzw. Bücher) dabei.
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„Beim ersten Schärenlicht“ [Viveca Sten] – Den fünften Teil der Krimiserie um den Kommissar Thomas Andreasson habe ich gleich zu Beginn des Monats gelesen. Eigentlich sind Krimis gar nicht so mein Genre, aber komischerweise lese ich die Reihe von Viveca Sten wirklich gerne – vielleicht, weil sie romanähnlich geschrieben und aufgebaut ist, weil es nicht nur um den Kommissar geht, sondern auch um andere Charaktere, die seit dem ersten Teil dabei sind und mal mehr, mal weniger bedeutsam für den Handlungsfortgang sind, aber insgesamt mutet es immer mehr einem Roman als einem Krimi an. Dieser Band hat mir dennoch nicht ganz so gut gefallen, wie die Vorgänger. Ich finde die Auflösung irgendwie sehr unbefriedigend und hatte eine Vermutung, die in eine ganz andere Richtung ging, aber nichtsdestotrotz war es ein solides Buch und ich bin gespannt, ob es auch noch einen sechsten Teil geben wird.

„Wir beide, irgendwann“ [Jay Asher] – Das Buch hatte ich bereits bei seiner Erscheinung ins Auge gefasst – irgendwie klang der Buchklappentext ein bisschen nach ’30 über Nacht‘ und da ich den Film sehr gerne habe, dachte ich mir, dass auch „Wir beide, irgendwann“ mir gut gefallen würde. Abgesehen davon, dass das Ende ziemlich vorhersehbar war, war die Geschichte um Emma und Josh recht unterhaltsam und ich für meinen Teil fand sehr schnell hinein und dachte nostalgisch an unseren ersten Familiencomputer mit Internetzugang zurück. Wenn man nichts dagegen hat, ein Buch zu lesen, dessen Ende bereits nach fünf Seiten auf der Hand liegt, ist „Wir beide, irgendwann“ eine zuckersüße Lektüre für zwischendurch.

„1Q84, Buch 1 bis 3“ [Haruki Murakami] – Das Lesehighlight für mich diesen Monat – und wieder einmal kann ich nicht begreifen, wieso ich ein Buch so lange prokrastiniert habe. Ich klinge wie eine endlos laufende Dauerschleife, aber Murakami ist einfach magisch, es ist unglaublich was für Geschichten dieser Mann konstruiert und mit welchen Worten er ihnen Leben einhaucht. Ich halte „1Q84“ so ziemlich für ein Meisterwerk und hatte selten ein Buch in der Hand, welches ich so überwältigend fand. Tengo war ein wunderbarer Protagonist und auch wenn es mir anfangs etwas schwerer fiel mit Aomame warm zu werden, schloss ich sie spätestens in Buch 3, vermutlich aber schon während des zweiten Buches, fest in mein Herz.

„If I Stay“ [Gayle Forman] – Ich habe es ausnahmsweise einmal genau andersherum gehalten, als ich es sonst tue und habe zuerst die Buchverfilmung gesehen und dann das Buch gelesen. Ob das für meine endgültige Meinung irgendwie von Einfluss war weiß ich nicht, aber obgleich ich das Buch sehr gerne hatte, mochte ich den Film irgendwie mehr. Im Vergleich erschien mir der Roman doch etwas farb- und leblos, ich konnte mich nicht so wirklich mit den Charakteren identifizieren, womit ich im Film von der ersten Sekunde an absolut gar kein Problem hatte und ich hatte, was ungewöhnlich ist, das Gefühl, dass der Film wesentlich detailverliebter und ‚ausführlicher‘ war, als die Buchvorlage. Das alles soll aber nicht bedeuten, dass ich das Buch nicht schön oder lesenswert fand, im Gegenteil, ich mochte es dennoch recht gerne, insbesondere Mias Familie zauberte mir sowohl Lächeln als auch Tränen auf das Gesicht, aber insgesamt war der Film – in meinen Augen – gefühlvoller und schöner.


Verratet mir doch euren Lesehöhepunkt des Septembers! Und wie haltet ihr das eigentlich bei Buchverfilmungen – erst das Buch und dann der Film, oder andersrum oder legt ihr darauf gar keinen besonderen Wert? Was haltet ihr generell von Buchverfilmungen?

5 Kommentare zu „What I read [September]

  1. Mein Highlight im September ist 2666 von Roberto Bolaño, dessen 1080 Seiten eigentlich 5 Bücher sind. Sein letztes Werk übrigens.

    Buchverfilmungen können Klasse sein. Da Problem ist nur, dass die Bücher sehr viel mehr Story und Hintergründe enthalten. Vor allem bei Stig Larssons Millennium Trilogie kommt das zum tragen. Die schwedische Verfilmung ist super. Aber es fehlen halt die Vorgeschichten. Und das sind viele.

    1. Der Autor ist mir leider gar nicht geläufig, aber ich habe mir eben mal grob die Inhaltsangabe durchgelesen – das klingt tatsächlich ziemlich spannend und vor allen Dingen abwechslungsreich!

      Die Millenium-Trilogie habe ich bisher weder gelesen noch ihre Verfilmung gesehen, aber ich kann mir vorstellen, was du meinst. Manchmal ist es auch einfach ärgerlich, wenn Details weggelassen werden, die für den Handlungsverlauf im Film nicht besonders tragend sind, aber die dem Buch irgendwie eine spezielle Note verliehen haben, die dann im Film fehlt. Und dass im Film Vorgeschichten fehlen oder unzureichend dargestellt werden, ist leider wirklich viel zu oft der Fall. Aber im großen und ganzen muss ich dennoch sagen, dass ich Buchverfilmungen meistens sehr gerne sehe.

      Danke für deinen Kommentar und einen erholsamen Sonntag dir! :)

  2. Ich war ja extrem gespannt auf deine Meinung zu 1Q84 und freue mich, dass es dir auch so gut gefallen hat. Mit Aomame hatte ich anfangs auch so meine Probleme. Insbesondere bei der Beschreibung ihrer Gesichtsverzerrungen dachte ich mir so … ??? wtf??? Aber die ganze Konstruktion der Geschichte fand ich magisch und die bietet soviel Gesprächsbedarf und offene Fragen und Platz für Interpretationen … . Toll. Apropos … vielleicht läßt du mich an deinen Theorien bei den offenen Fragen teilhaben? http://miss-booleana.de/2014/06/26/ausgelesen-haruki-murakamis-1q84-offene-fragen-und-mogliche-antworten/

    1. Oh, den Artikel von dir habe ich glaube ich absichtlich nicht gelesen gehabt, weil ich erst selber die Buchreihe beenden wollte, ehe ich mich in andere Theorien stürze. :D Sobald ich die Zeit dafür finde, würde ich mich nur zu gerne mit dir über mögliche Theorien über Tengo und Aomame und die Little People austauschen. Das ist einfach das großartige an Murakami – er lässt immer so viele Fragen unbeantwortet und hält seine Geschichte recht offen, sodass tausend Theorien möglich sind und man sich teilweise noch Wochen später den Kopf darüber zerbricht, wie er das denn nun gemeint haben könnte. Gleichzeitig ist das manchmal auch irgendwie total unbefriedigend, weil es nicht DIE Lösung gibt. :D

      1. Wäre mir genauso gegangen, ich boykottiere die Artikel im Zweifelsfall auch eher. ;)
        Ja, ich war da auch etwas hin- und hergerissen. Gerade bei dem Ende. Das war das einzige was mich annähernd frustriert hat. Ansonsten kann ich mit den offenen Fragen leben. Aber das Ende … jkagf.gfajvnl,….

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